Musik verbindet Schülergenerationen


von Martin Leineweber
Jürgen Kettel, der Bass-Posaunist, der als Moderator der Alumni-Big-Band des Regino-Gymnasiums auftrat, sprach die entscheidenden Worte: Musik ist das Band, das die Generationen verbindet und sie ist die schönste Art nonverbaler Kommunikation. Genau dies machten die beiden Big-Band-Formationen des Regino-Gymnasiums unter der Leitung von Markus Wolsiffer am Samstagabend, 19.09.2019 in der Karolingerhalle während ihres Gala-Konzertes erfahrbar.
Die gegenwärtige Big-Band Besetzung mit Schülerinnen und Schülern aus Mittel- und Oberstufe bestritt den ersten Teil des Abends. Es war zu spüren, dass alle Instrumentalisten bis unter die Haarspitzen motiviert waren, konnten sie doch sicher sein, dass im Publikum auch jene Profis sitzen, deren ausgereiftes Instrumentalspiel sie zwei Tage zuvor während eines Workshops kennengelernt hatten. Dieser gehörte ebenso wie das Gala-Konzert zum Jubiläumsprogramm dazu.
Schon dieser erste Teil brachte den Saal erwartungsgemäß zum Swingen mit Stücken wie Fly me to the moon, Fireshaker, One o`clock jump und Absoloudicrous. Mit komplett besetzten Percussion-, Reed- und Brass-Sections, erstaunlich hoher rhythmischer Präzision und reifer Jazz-Artikulation bei den Soloimprovisationen gelang der beste Auftritt der letzten Jahre. Wahrlich eine Arbeitsgemeinschaft zum Vorzeigen.
Dann durften die Profis ran. Tatsächlich bestreiten die meisten Instrumentalistinnen und Instrumentalisten, die nun auftraten, ihren Lebensunterhalt mit Musik, ob im Lehramt oder freischaffend oder beides, und alle haben einst erste Swing-Erfahrungen in der Regino-Big-Band gesammelt. Das ist eine erstaunliche Bilanz der Arbeit von Markus Wolsiffer, für deren Dauer, Vielseitigkeit und Qualität Schulleiter Albrecht Petri dem Pädagogen zu Beginn des Konzertes zurecht deutlich dankte.
Weitumfassend war die Stückauswahl, ausgehend vom klassischen Chicago-Swing über Free-Jazz, Cool-Jazz und Funk bis hin zu poppigen Jazz-Arrangements: Brass Machine, Jungle Boogie, Route 66, Viva la Vida, Shakey Ground, Birdland, Satin Doll, Blue in Green, A Night in Tunesia, Blue Rondo a la Turk, Children of Sanchez, Blues for Alice, Blues in the Closet und What is Hip. Dabei stellte die Jazz-Combo um Florian Esch einen angenehmen Laid-back-Kontrapunkt dar, der – so man seine Augen vor dem grellen Neonlicht der Bühnenbeleuchtung schützte – die Karolingerhalle in einen schummrig-gemütlichen Jazz-Club verwandelte.
Es war kein Gig wie jeder andere für die Alumni. Die überschwängliche, nicht enden wollende Spielfreude ließ daran keinen Zweifel aufkommen.
Zum Abschied kündigte Markus Wolsiffer das Stück an, mit dem er vor 25 Jahren seine Arbeit mit der Regino-Big-Band begonnen hatte: The Master Plan.
Meisterlich geplant war dieser Abend in der Tat. Wer nicht da war, hat etwas versäumt.
Info
Die Alumni, das sind:
Trompete: Florian Esch, Marina Gönen, Sylvia Brügel, Marco Lambertz, Michael Bretz
Posaunen: Jürgen Kettel, Laura Heck, Tobias Meyer
Saxophone: Stefan Becker, Alexander Heck, Johannes Born, Jessica Schmitz, Kerstin Zimmermann, Lena Igelmund
Rhythmusgruppe: Tobias Schmitz, Phillipp Zdebel, Martin Hiltawski