Europatag am Regino
Schülervertretung organisiert interaktive Feierstunde zum Europatag am 9. Mai.
Von Martin Leineweber
Ein Platz im Schatten stand hoch im Kurs an diesem heißen Maitag. Doch „open air“ auf dem Schulhof war Teil des Plans, nicht nur weil alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9-12 Platz finden mussten. Es hatte auch den Charakter einer Demonstration, eines Nach-Außen-Tragens der Fragestellungen, mit denen zu beschäftigen sich die Schulgemeinschaft des Regino-Gymnasiums verpflichtet sieht: Was bedeutet Europa für uns Schüler und welchen Einfluss haben wir Schüler darauf?
Zunächst gab es für alle – lebendig und anschaulich – eine Auffrischung des historischen Kenntnisstands. Sechs einzelne EU-Mitgliedstaaten standen exemplarisch für Europa und seine Geschichte nach 1945. Personifiziert durch Schülerinnen und Schüler, ergriffen diese Staaten das Wort und sprachen über die Vorzüge ihrer Mitgliedschaft, aber auch über das Ringen mit der eigenen Identität innerhalb des europäischen Integrationsprozesses.
Derart sensibilisiert, war es nun an den Schülern selbst, sich im Spannungsfeld verschiedener Ansichten über Europa, im wörtlichen Sinne zu positionieren. Dazu waren Zitate bekannter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an Stellwänden auf dem Schulhof verteilt angeschlagen. Die Schüler waren eingeladen, sich auf diese zuzubewegen und darüber mit anderen ins Gespräch zu kommen, um sich am Ende dort einzufinden, wo man die eigene Wahrnehmung Europas am ehesten repräsentiert sah. Dies gelang, obwohl Bewegung in der Hitze schwerfiel.
Bewegung in den europäischen Integrationsprozess zu bringen und vor Bequemlichkeit zu warnen, das war auch der Tenor der Grußworte und der Schlussansprache der prominenten Gäste, die die Feier einrahmten: Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen und MdB Patrick Schnieder nutzten ihren Vorsprung an Lebenserfahrung und die Breite ihres beruflichen Horizontes, um ihren jugendlichen Zuhörern von den Ängsten, Vorbehalten und der Engstirnigkeit vergangener Zeiten zu berichten. Deren Überwindung sei ein stetiger Auftrag: Ein Europa, das den Grundrechten verpflichtet in Frieden lebt, sei keine Selbstverständlichkeit, sondern verlange den stetigen Einsatz aller Bürgerinnen und Bürger.
Es sprachen außerdem Jan Herbst als Vorsitzender des Vereins der Ehemaligen und Freunde des Regino-Gymnasiums und Schulleiter Albrecht Petri, der große Dankbarkeit und Freude allen Initiatoren der Veranstaltung, allen Gästen sowie den Schülerinnen und Schülern gegenüber zum Ausdruck brachte.