Mit seinem breitgefächerten Unterrichtsangebot bereitet das Regino-Gymnasium Ihre Kinder über eine neunjährige Schulzeit auf die Abiturprüfung vor. Das Abiturzeugnis verleiht die allgemeine Hochschulreife, d.h. es berechtigt zum Studium eines jeden Fachgebietes an allen Hochschulen und Universitäten. Außerdem ermöglicht es den Eintritt in gehobene Laufbahnen in Wirtschaft und Verwaltung.

Die Orientierungsstufe ist eine zweijährige Zeit der Beobachtung und Orientierung für die Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer.

Der Unterricht in der Orientierungsstufe baut auf den Vorarbeiten der Grundschulen auf und führt in gymnasiale Fächer und Arbeitsformen ein. Ihre Kinder können in Ruhe ankommen. Dabei werden sie in aller Ruhe und Genauigkeit beobachtet. Aus diesen Eindrücken, vor allem aber im Gespräch zwischen den Kindern, Lehrern und Eltern ergibt sich eine Orientierung, welcher Schultyp der Begabungsrichtung des Kindes am meisten entspricht. Wichtig ist die Wahl des passenden Sprachprofils.

Gegen Ende der zweijährigen Orientierungsstufe spricht die Klassenkonferenz eine Empfehlung aus, ob ein Kind ab Klasse 7 das Gymnasium mit dem Ziel Abitur oder die Realschule plus mit dem Ziel Realschulabschluss oder Berufsreife besuchen sollte.

Zeichnet sich am Ende der 5. Klasse bereits ab, dass die gymnasiale Schullaufbahn die richtige sein könnte, ist es ratsam, aus dem Wahlfachbereich der Realschule plus Französisch als zweite Fremdsprache zu wählen, um so nach der Orientierungsstufe einen Wechsel in den neusprachlichen Zweig des Regino-Gymnasiums zu erleichtern.

Ab der Klasse 9 des Gymnasiums haben die Schüler die Möglichkeit, Latein als freiwillige 3. Fremdsprache zu belegen.

Den Schülerinnen und Schülern aller Zweige des Gymnasiums steht später in der Sekundarstufe II das umfangreiche Angebot der MSS (Mainzer Studienstufe) zur Vorbereitung auf das Abitur offen. Sie ermöglicht neben einer individuellen Schwerpunktsetzung durch so genannte Leistungskurse in drei der bisherigen Fächer zum Beispiel die Wahl weiterer Grundkurse wie z. B. Spanisch, Philosophie und Informatik.

Dieser Bildungsgang legt den Akzent auf eine besonders breite sprachliche Bildung. Er macht drei Fremdsprachen zur Pflicht, ohne die natur- und gesellschafts-wissenschaftlichen Fächer zu vernachlässigen.

Die Schülerinnen und Schüler beginnen nach der Grundschule in der Klasse 5 mit Latein als 1. Fremdsprache. Parallel dazu lernen sie bereits 3-stündig die moderne Fremdsprache Englisch. „Latein plus“ knüpft somit an die integrierte Fremdsprachenarbeit der Grundschulen in Rheinland-Pfalz an.

Ab der 8. Klasse erlernen dann alle Schüler Französisch oder Griechisch als 3. Pflichtfremdsprache. Schülerinnen und Schüler, die sich für Griechisch entscheiden, haben ab der Jahrgangsstufe 11 die Möglichkeit, Französisch als freiwilliges Wahlfach zu belegen.

Für das Sprachenangebot „Latein plus“ sprechen lernpsychologische, pädagogische und  praktische Gründe.

Latein ist die Sprache des europäischen Traditionsraumes. Welche Sprache könnte das Europäische in seiner Vielfalt und Einheit so nachhaltig vermitteln wie das Lateinische? Außerdem ist Latein die Brücke zur europäischen Mehrsprachigkeit. Die Schülerinnen und Schüler erlernen die alte und die moderne Fremdsprache in einem Alter, in dem sie besonders lernfähig und lernwillig sind.

Kinder sind im Alter von etwa 10 Jahren besonders motiviert für das Erlernen der Sprache Englisch, die sie in vielen Bereichen des Alltags (Medien, Musik, Computer) schon kennen gelernt haben und in der sie sich auch verständigen wollen. Mit Englisch lernen die Kinder die wichtigste moderne Fremdsprache.

Das gleichzeitige Erlernen beider Sprachen ergänzt sich in idealer Weise, fördert doch das Lateinische als streng strukturierte Sprache besonders das logische  Denken, Englisch als lebendige Sprache aber das nachahmende Lernen im direkten Miteinander-Sprechen.

Das parallele Erlernen beider Sprachen ermöglicht es, dem Geheimnis der Sprache auf die Spur zu kommen, Beziehungen zwischen den Sprachen in Wortschatz und Grammatik zu entdecken und zu nutzen. Auch das Fach Deutsch profitiert davon. Durch „Latein plus“ wird im modernen Fremdsprachen-unterricht für die Schülerinnen und Schüler, die in der Grundschule mit Englisch begonnen haben, ein harmonischer Übergang von der Grundschule zum Gymnasium gewährleistet.

Die 13 Grundschulen im Einzugsgebiet des Regino-Gymnasiums leisten Fremdsprachenarbeit nicht nur in Englisch, sondern auch in Französisch. Wegen der Grenznähe zu Belgien und Luxemburg liegt der Anteil der Fremd-sprachenarbeit in Französisch im Prümer Land weit über dem Landesdurchschnitt.

Das Prümer Modell bietet mit den Sprachen Englisch und Französisch zwei moderne Fremdsprachen, die parallel ab der Klassenstufe 5 unterrichtet werden (Englisch mit 4 Stunden und Französisch mit 2 bzw. 3 Stunden).

Den Kindern wird somit eine direkte Fortsetzung des in der Grundschule begonnenen Sprachunterrichts in Französisch am Regino-Gymnasium ermöglicht.

Darüber hinaus bietet auch dieser Bildungsgang die schon für „Latein plus“ genannten Vorteile und Synergieeffekte des möglichst frühen und parallelen Erlernens von Fremdsprachen. Es kann in jedem Schuljahr nur eine Klasse in diesem Bildungsgang eingerichtet werden, wobei diese an eine Mindest-schülerzahl von 20 gebunden ist.

Sollten noch Plätze in der Klasse des Prümer Modells frei sein, können auch Kinder berücksichtigt werden, die nicht in der integrierten Fremdsprachen-arbeit Französisch in der Grundschule teilgenommen, aber ein besonderes Interesse an der französischen Sprache haben.

Ab der Klasse 9 haben die Schüler die Möglichkeit, Latein als freiwillige 3. Fremdsprache zu belegen.

Alle Schülerinnen und Schüler aus den Zweigen „Latein plus“  und Prümer Modell haben im 5. und 6. Schuljahr die Möglichkeit, im Rahmen des regulären Musikunterrichts und in Kooperation mit der Kreismusikschule Bitburg-Prüm entweder ein Streichinstrument (Violine, Bratsche, Violoncello oder Kontrabass) zu erlernen oder in einer Gesangsgruppe nach dem Prinzip der „Singklasse“ unterrichtet zu werden.

 

Von Martin Leineweber

Wie kann Schule im Alltag dem Begabungsprofil des einzelnen Schülers und der einzelnen Schülerin gerechter werden? Wie kann Unterricht die verborgenen Talente einzelner Schülerinnen und Schüler besser aufspüren, zu Tage fördern und für die Persönlichkeitsentwicklung fruchtbar werden lassen?  Was muss die Schule leisten, um den Schülerinnen und Schülern den Weg zur Mündigkeit und zur Teilhabefähigkeit am gesellschaftlichen Leben zu ebnen?

Um nicht weniger bedeutende Fragestellungen ging es bei einem ersten Treffen des Lehrerkollegiums des Regino-Gymnasiums mit Prof. Dr.  Wolfgang Hallet vom Institut für Anglistik/Didaktik des Englischen an der Justus-Liebig-Universität Gießen und dessen wissenschaftlichen Assistenten Jan Simon Schäfer. Hallet leitet eine Arbeitsgruppe innerhalb der von Bund und Ländern gestarteten Förderinitiative mit dem Namen LemaS (=Leistung macht Schule; www.bmbf.de/de/leistung-macht-schule-3641.html). Diese Initiative ist als bundesweites Forschungsprojekt angelegt. Über einen Zeitraum von insgesamt 10 Jahren werden 300 Schulen aus sämtlichen Bundesländern wissenschaftlich begleitet bei ihrem Bestreben, empirisch belegbare Antworten auf die oben gestellten Fragen zu liefern und diese schließlich in die schulische Arbeit ihres Landes zu transferieren. Das Regino-Gymnasium gehört als eines von fünf Gymnasien in Rheinland-Pfalz zu diesem Verbund. Prof. Hallet wird mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern regelmäßig hier zu Gast sein. Die ersten Reaktionen waren sehr positiv und im Idealfall könne eine echte „Professional Learning Community“ entstehen, prognostizierte Hallet.

Die Wissenschaft nennt es das Kompetenz-Performanz-Problem: Leistungsmessung in der Schule ist in der Regel auf die bekannten Kompetenzbereiche ausgerichtet: etwa das Verfassen eines Textes oder das Lösen einer Gleichung nach eingeübten Rechenschritten. Das macht die Messbarkeit von Leistung transparent und vergleichbar, kann aber u.U. wie eine Fessel wirken und bildet im Extremfall nur Teile der sprachlichen bzw. mathematischen oder kreativen Begabung eines Schülers ab. Während beispielweise die schulischen Leistungen eines Schülers im Fach Englisch nur als mäßig eingestuft werden, ist dieser mitunter sehr erfolgreich in englischsprachigen Online Communities aktiv. „So kann es sein, dass manche Begabungen im schulischen Kontext möglicherweise nie sichtbar werden“, so Hallet. „Wir müssen Wege finden, Potenziale sichtbar zu machen, gerade auch bei Schülerinnen und Schülern aus bildungsferneren Umgebungen“. Hallet wünscht sich einen komplexeren Kompetenzbegriff: Es sind „eben gerade nicht nur die messbaren Kompetenzen, die es zu berücksichtigen gilt. Nicht nur das, was die englische Sprache ‚skills‘ nennt. Auch Persönlichkeitspotenziale sind gemeint.“ Keine isolierte Betrachtung der Kompetenzen also, sondern deren Bündelung werde der einzelnen Schülerin und dem einzelnen Schüler gerechter. Damit verbunden sei auch ein komplexes Aufgabenverständnis. Nach Möglichkeit sollten Aufgaben, die den Schülern aufgetragen werden, die Entstehung eines Produktes zum Ziel haben und neben „kognitiven Prozessen“ gleichermaßen auch „sprachlich-diskursive Prozesse“ und „interaktionale Prozesse“ beinhalten. Der Schüler werde sozusagen über verschiedene Kanäle erreicht (http://www.languagelearninglog.de). Dafür sorge auch die Vielfalt der im Unterricht zum Einsatz kommenden Materialien, denn nicht jeder Schüler reagiere gleich auf ein und dasselbe Material.

Es gehe aber nicht darum, den beteiligten Lehrkräften Vorschriften zu machen, wie deren Unterricht zu laufen habe, betonte Hallet. Unterrichtsbesuche dienten ausschließlich der empirischen Datenerhebung.  LemaS sei ein Projekt partizipativer Forschung und Kooperation zwischen Universität und Schule mit Aussicht auf zukunftsweisende Erkenntnisse in der Didaktik.